„Obszön, animalisch und charmant!“ – drei Worte, die man wohl selten auf die Frage, wie man sich selbst in drei Worten beschreiben würde, gesagt bekommt.
Heute haben wir uns mit dem 28 jährigen Fotografen aus Bremen getroffen, der uns genau diese Antwort gegeben hat.
Phil Porter – wer seine Bilder kennt, weiß, dass in seinem Kopf jede Menge passiert. Für uns einer der Gründe, warum wir ein kleines Q&A mit ihm gemacht haben.

„Mode gibt meinen Gefühlen eine Silhouette.“ – ich glaube selten habe ich in einem Gespräch die Art und Weise der Wortwahl so genossen. Er hat keine bestimmte Stilrichtung. Zum Einen kann er sich sehr für Maßanzüge begeistern – zum Anderen trägt er auch sehr gerne mal eine „abgefuckte Jeans“. Das, was er anzieht, zieht er ganz bewusst an – es soll repräsentativ sein und eine Wirkung auf die Menschen haben.
Auf die Frage nach seinem Lieblingsaccessoire antwortet er, dass er im allgemeinen sehr gern Hüte trägt. Ein Hut ist nicht nur modisch, er bietet zugleich Schutz – z.B. vor der Sonne oder auch mal vor den Blicken anderer Leute.
Eigentlich ganz lustig, wenn man bedenkt, dass der Hut diese Blicke ja auch oft anzieht – zumindest hier in Bremen.
Seine Fingernägel sind ebenfalls ein Lieblingsaccessoire – schließlich könne er damit Schrauben drehen und die Person „markieren“, die er mag.
Bremen beschreibt Phil gern als „Rom des Nordens“ und „Stadt der Schönheit“ – bei der Frage haben Max, Martin, Gigy und ich dann auch gelernt, dass aus Bremen damals tatsächlich ein zweites Rom gemacht werden sollte – weiter vertieft haben wir das Thema dann aber doch nicht.
Seine Lieblingslokale und Geschäfte sind klar definiert: Morgens im Coffee Corner einen Bagel mit Pulled Pork, zum Mittag ins Loui Jules, Tapas im Don Carlos zum Abend und auf einen Drink – oder auch ein paar mehr – in die Bobby Lane.
Zum Shopping geht Phil am liebsten Sonntags auf den Flohmarkt – „da bekommt man nämlich so einen tollen Mantel!“. Selten kauft er nagelneue Kleidung, aber wenn doch, darf es auch gern mal ein Schal bei Stiesing sein – auch H&M und Zara gehören auf seine Liste.
Q:“Wie siehst du die Mode in Bremen?“
A:“Das Problem ist: Ich sehe keine Mode in Bremen“ – klare Worte! Was er aber gar nicht zwingend abwertend meint. Die Bremer ziehen sich in seinen Augen eher funktionell an – gewappnet gegen Wind und Wetter – was für ihn auch nachvollziehbar ist – aber halt nicht modisch! „Mode erfordert mehr als nur Bequemlichkeit!“
Q:“Bist du ein Gentleman?“
A:“Ich bin der größte Gentleman unter allen Tieren!“ – oh ja, wir haben wirklich sehr viel gelacht heute.
Karl Lagerfeld ist für Phil das Vorbild eines Gentleman – „er hat Witz, ist intelligent und stilvoll in allem, was er tut“
Unsere letzte Frage war für mich eigentlich die wertvollste Frage – was inspiriert eine Person wie Phil Porter? Was muss passieren, damit dieser äußerst galante Mann auf die Ideen kommt, die er in seinen Bildern aufwendig darstellt?
Und wir bekamen die einfachste Antwort: „…von allem!“
Er ist inspiriert von seiner Umgebung – er läuft mit offenen Augen und Ohren durch die Straßen und denkt sich aus den verschiedensten Situationen, die sich ihm offenbaren, tolle Geschichten aus…und genau diese werden von seinen Bildern erzählt!

Nach dem ganzen Frage-Antwort-Spiel sind wir dann noch ein wenig spazieren gegangen, um noch ein paar Outfit-Bilder zu machen – und noch mehr zu lachen!
Wie ein Pimp mit seinen Handlangern stolzierten wir durch das Steintor – ob wir noch einen Auftritt hätten wurden wir gefragt.

Ein paar Bilder des heutigen Tages seht ihr weiter unten – die Geschichten von Phil Porter könnt ihr hier sehen.