Um ehrlich zu sein weiß ich überhaupt gar nicht, wie bzw. wo ich anfangen soll.
Ich bin immer noch am Schwärmen über die Impressionen und Inspirationen, die wir in der letzten Woche sammeln durften.

Irgendwann im Januar oder Februar habe ich den Männern vom GCB vorgeschwärmt, wie toll es auf der Pitti Uomo im Januar war.
Wir beschlossen dann gemeinsam die Pitti Uomo zu besuchen. Keine 2 Monate später waren die Flüge gebucht und wir konnten es kaum erwarten.
Ich denke jeder, der sich für diese Stilrichtung in der Modewelt interessiert, weiß was die Pitti Uomo ist. Trotzdem einmal zum verinnerlichen:

Die Pitti Immagine Uomo ist eine Messeveranstaltung mit Hauptaugenmerk auf die Herrenmode. Seit 1972 fand die Messe in dieser Form schon zum 90sten Mal in Florenz statt.  In den 50er Jahren galt die Pitti Uomo als die wichtigste Modeveranstaltung, allerdings wurde diese u.a. durch die Mailander Modewoche in den 70er Jahren abgelöst.
Heutzutage gilt die Pitti Uomo eher als Trittbrett für Newcomer-Brands, um sich auf dem internationalen Modemarkt zu etablieren.
Mittlerweile ist die Pitti Uomo aber auch der „place to be“, an denen sich die Ikonen der klassichen Herrenmodewelt treffen. Vor den Messehallen des Fortezza Da Basso findet eine Selbstinszenierung statt, die es so wohl kaum woanders zu sehen gibt.
Männer aus der ganzen Welt treffen sich hier, um Freundschaften zu schließen, Kontakte zu knüpfen und vor allem, um fotografiert zu werden. Sie zeigen sich von ihrer besten Seite, mal sehr extravagant, mal sehr klassisch, aber immer mit einem großen Selbst- und Stilbewusstsein.

Ein Video von Mr. Porter aus dem vergangenen Jahr beschreibt diese Selbstinszenierung und bezeichnet diese Gentlemen als „Pitti Peacocks“ – meiner Meinung nach mehr als zutreffend und passend – im positiven Sinne!

Wir wollten also zu den sogenannten „Pitti Peacocks“ gehören und machten uns zusammen mit Johannes Laschet am 12. Juni 2016 auf den Weg ins wunderschöne Florenz.

Die dort erlebten Eindrücke sind schier unbeschreiblich – doch ich werde mein bestes geben.

Schon vor den Toren des Fortezza Da Basso sammelten sich die Fotografen internationaler Magazine, wie der New York Times Fashion oder der Vogue,
um möglichst natürliche Shots der Pitti Peacocks zu erhalten. Direkt am Morgen des zweiten Tages haben wir unser Bild auf der Titelseite des Elle Magazin Ukraine entdeckt.
Natürlich hat man dann im ersten Moment schnell das Gefühl, als wäre man ein Promi der A-Klasse – doch mit dem zweiten Gedankengang hat man noch ein viel schöneres Gefühl – und zwar das Gefühl der Wertschätzung. Für uns war es vielmehr ein Kompliment – ja quasi eine Huldigung an den Stil, den wir so lieben und in dem wir uns präsentierten.

Hinter den Pforten des Messeeingangs gab es dann eine totale Reizüberflutung. Überall wo man hinsah fand man für unseren Geschmack Gentlemen, die extrem gut bis nahezu perfekt gekleidet waren. Und obwohl 90 % der Gentlemen quasi die gleiche Stilrichtung lebten, sah jeder für sich eigen und charakteristisch aus.

Dass wir auf der Pitti Uomo perfekt gekleidete Gentlemen sehen würden, war uns aber nicht unerwartet – viel interessanter waren die Charakterzüge dieser Gentlemen – denn mit seltenen Ausnahmen waren die Herren überaus herzlich, offen, freundlich, wissbegierig und charmant. Der dort zu findende Austausch unter Gleichen war für uns eines der inspirierensten Erlebnisse. Was für Einige nach außen auf den Bildern vielleicht arrogant und eingebildet wirkt, ist nach innen das komplette Gegenteil.

Fazit dieser knapp 5 Tage in Italien und auf der Messe: Wir wünschen uns mehr Herzlichkeit und Offenheit für unser schönes Bremen. Verurteilt nicht nach Aussehen, sprecht vielleicht mal ein Kompliment aus – ihr macht dem-/derjenigen eine riesen Freude – und das ist doch ein tolles Gefühl oder nicht?

Freunde, ich könnte noch ewig weiterschreiben und bin bereits jetzt schon voller Vorfreude auf die nächste Pitti Uomo im Januar. Ich hoffe, die nachfolgenden Bilder können euch diese Impressionen ansatzweise nahelegen.